Lohnt sich immer das Wagnis des Neuen, oder sollte man manchmal doch lieber auf Bewährtes setzen? Entscheidungsunterstützung bietet die Lindy-Regel: je länger ein System oder Prinzip bereits existiert und funktioniert, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es auch in Zukunft noch existieren und funktionieren wird. Denn wenn auch jede Gesellschaft dringend Innovationen und Erfindungen braucht, sind diese aus der Sicht eines Einzelnen nicht immer nur vorteilhaft sein. Wert oder Nutzen für einen selbst werden manchmal überschätzt. Wasser und Wein trinkt der Mensch seit Jahrtausenden, Bier seit Jahrhunderten. Welche Langzeitwirkungen dagegen irgend-welche neumodischen Zauberdrinks haben, wird sich womöglich erst in Jahrzehnten zeigen.
Der Zufall ist eine Maschine, die ein Bild vom Unzugänglichen vermittelt, das wir durchleuchten
Eine Wissensbilanz kann eine Brücke zwischen rein finanzwirtschaftlicher Analyse und langfristigen Strategien schlagen. Denn bei der einseitigen Ausrichtung auf „harte“ Key Performance Indikatoren gerät nur allzu leicht das eigentliche Management der „weichen“, qualitativen Erfolgsfaktoren in den Hintergrund. Oder ein Zuviel an Informationsmenge suggeriert leicht eine Sicherheit, die es so gar nicht gibt, nicht geben kann. Es ist eine wichtige Fähigkeit, mit Unterstützung von Business Intelligence- und Wissensbilanzkonzepten verwerfen und gewichten zu können und auch mit der Mehrdeutigkeit von Informationen leben zu können, die sich nicht sofort und genau 1:1 einordnen lassen.
Allerorten herrschen Zahlen -symbiotische Beziehung zwischen Mensch und Maschine im digitalen Nichts verschollen
In Märkten mit evolutionären Ausleseprozessen hat Flexibilität Priorität: wer nicht auf der Höhe der Zeit ist, fällt dem „Digitalen Darwinismus“ zum Opfer. Nicht immer die Stärksten und Größten überleben, sondern eher die Agilsten. Agilität steht für Gewandtheit und Beweglichkeit. Konkrete Erfolgsfaktoren sich hierbei: Risiken wagen, schnell entscheiden und aus Fehlern lernen. Dabei gehören Erinnerungen zu unseren zentralen kognitiven Werkzeugen: sie sind elementar und veränderlich zugleich, sie sind ebenso unzuverlässig wie unerlässlich, sie werden ständig abgerufen und überschrieben, sie liefern zugleich die Entlastung, die mit unseren Gewohnheiten einhergeht und sie sind der Grundstock unserer Kreativität. Unser Gehirn filtert und verarbeitet mit einer ungeheuren Effizienz bis zu vierhunderttausend Sinnesreize, die es in jeder Sekunde erreichen. Hierfür verfügt unser Gehirn über eine unerschöpflich scheinende Speicherkapazität. Das theoretische Datenvolumen im Hirn wird auf hundert Millionen CDs geschätzt.
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Die Dynamik der Entwicklung neuer Technologien wird weiter dadurch begünstigt, dass für ihre Nutzung keine hohen finanziellen Hürden zu überwinden sind. Der für den Alltag gestiftete Zusatznutzen wird kaum noch hinterfragt.
Mit der Digitalisierung sei einfach vieles nur einfacher, transparenter und besser zugänglich geworden, Breite und Aktualität des Informationsangebotes sind geradezu überwältigend.
Jedermann hat jederzeit Zugang zu allen verfügbaren Informationen und das Schönste daran: alles mehr oder weniger zum Nulltarif. Unbegrenzt mögliche Preis- und Produktvergleiche schaffen nahezu unbegrenzte Markttransparenz in Echtzeit. Noch nie war es so einfach, den Dingen auf den Grund zu gehen und per Mausklick in das gesammelte Weltwissen einzutauchen.
Anmerkung eines FAZ-Beitrages: „Wenn die theoretisch erreichbare Information ein Gradmesser für die Reife einer Demokratie wäre, müsste die Weisheit der Entscheidungen westlicher Wähler in den vergangenen Jahren biblische Dimensionen erreicht haben“.
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Eigenverleger – Bestimmung dessen, was Literatur sein soll
Der vielfach angekündigte und vorausgesagte Siegeszug der E-Books lässt auf sich warten: außer in den USA hat das elektronische Publizieren sonst nirgendwo dreißig Prozent des Umsatzes im Buchhandel überschritten (auf dem deutschen Markt liegt der Anteil erst bei fünf Prozent). Was aber nicht heißt, dass nunmehr wieder deutlich mehr gedruckte Bücher verkauft würden. Die Branche befindet sich nach wie vor im Umbruch: Literatur bedeutet längst mehr als nur Bücher. „Für die Flut von Websites im Netz werden auch entsprechende Massen an Bildern benötigt, und zuverlässigster Bildlieferant ist nun einmal die Kunst, sofern man sie nur weit genug versteht, also von Design über die klassischen bildenden Künste bis hin zur Fotografie.“ Mit der Verleihung des Literaturnobelpreises an einen Musiker und Song-Schreiber widerfährt der Literatur eine weitere inhaltliche Ausweitung: die Grenzen zwischen Belletristik und Sachbuch, zwischen Memoiren und Biographien, zwischen Essays und Dokumentationen verschwimmen. Wodurch die Bestimmung dessen, was Literatur ist und sein soll, immer schwieriger geworden ist. Verstärkt wird diese Entwicklung mit der Auflösung tradierter Formen durch das Publizieren im Internet.
Business Intelligence = Die richtigen Dinge tun und die Dinge richtig tun.
Business Intelligence-Informationen sind die Trüffel der Geschäftswelt: gut versteckt und sehr wertvoll. Mit einem Business Intelligence-Konzept geht man den Weg vom "einfachen" Reporting hin zum analytischen Wissenssystem.
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Jedes Buch hat seine eigene DNA. Dennoch gibt es einige mehr oder weniger allgemeingültige Erfolgsfaktoren wie beispielsweise die Titelwahl oder jene „Magie des ersten Satzes“. Manche Erfolge scheinen dem Leitbild zu huldigen: „je blöder desto Bestseller“. Der Vergleich von Verlagswesen und Selfpublishing erinnert an das sprichwörtlich grünere Gras auf der jeweils anderen Seite: hier das Prestige und die professionelle Unterstützung, dort die große Freiheit und die höheren Tantiemen. Laut einer Studie von Books on Demand sind es in Europa mehr als zehn Prozent der Autoren, die vom Schreiben als Selfpublisher leben können. Die zunehmende Professionalisierung der Selfpublisher trägt zu diesem Erfolg bei. Nach groben Schätzungen von Marktbeobachtern gibt es in Deutschland etwa 75.000 Selbstverleger. Seit 2013 hat die Konkurrenz zugenommen, für Neuankömmlinge sind diese keine goldenen Zeiten. Unter den in Verlagen publizierenden Autoren gibt es Bestsellerphänomene wie die Erfolgsgeschichte von Enid Blyton: mehr als 750 Bücher und zehntausend Kurzgeschichten (weltweit übersetzt). Besonders im neunzehnten Jahrhundert war es verbreitet, dass Bestsellerautoren mit Helfern arbeiteten, die lediglich hinskizzierte Handlungsstränge ausführten. „Das wurde nicht als ehrenrührig angesehen, schließlich stand es in der Tradition der bildenden Kunst, als Handwerk in einer Werkstatt betrieben: Einer legt das Altarbild an und malt Christus am Kreuz, seine Gesellen kümmern sich um Faltenwurf und Hintergrund“. Für manche Erfolgsautoren gilt als Strategie: niemals ein Erfolgsrezept variieren, sondern es immer wieder aufkochen.
Auch der Buchmarkt ist innerhalb der bereits sehr heterogenen Kultur- und Kreativwirtschaft noch kein in sich homogener Teilmarkt. Er ist vielmehr in sich genauso zersplittert und enthält zumindest ebenso viele Unterschiedlichkeiten als da beispielsweise sind: Sachbuch- und Fachverlage, Kunstverlage, Wissenschaftliche Verlage, Publikumsverlage, Belletristik-Verlage, Kinder- und Jugendbuchverlage, Ratgeber, Hörbuch-Verlage, Buchhändler in allen Schattierungen, Verlagsauslieferungen, Zwischenbuchhändler, Presse-Grosso, andere Dienstleister. Die Zukunft hat bereits begonnen: mehr als jedes zehnte Buch wird über einen Online-Buchhändler gekauft. Die Vertriebswege für digitale Produkte (Hörbücher, E-Books) wachsen geradezu rasant. Zudem ermöglicht die Digitalisierung Plattformen für neue Geschäftsmodelle. Der Buchmarkt umfasst insgesamt mehr als 14.000 Unternehmen. Der Umsatz der Branche wird auf 15 – 16 Milliarden Euro geschätzt, der von ca. 79.000 Erwerbstätigen erwirtschaftet wird. Es gibt ca. 2.700 Buchverlage, die mit ca. 40.000 Erwerbstätigen einen Umsatz von etwa 11 Milliarden Euro erzielen. Es gibt ca. 5.000 Einzelhandelsunternehmen mit 32.000 Erwerbstätigen, die einen Umsatz von etwa 4 Milliarden Euro erzielen. Über 90 % der Buchmarktunternehmen sind zu den Kleinst-unternehmen (Jahresumsatz < 2 Mio Euro) zu zählen; diese erzielen aber nur ca. 30 % des Gesamt-Branchenumsatzes. 6.500 selbständige Schriftsteller erzielen einen Umsatz von etwa 500 Millionen Euro. Die Zukunft des Marktes dürfte mit davon abhängen, wieweit es gelingt, sich im schnelllebigen Feld der Digitalisierung zu behaupten, hierfür geeignete Preismodelle zu entwickeln und das Urheberrecht unbeschadet zu schützen. In diesen Zusammenhang gehört auch das Thema E-Books, das für die mit digitalen Medien groß gewordene „next generation“ zu den Selbstverständlichkeiten des täglichen Gebrauchs zählen dürfte.
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Diametral entgegengesetzt zum Streben nach Internet-Präsenz steht das Streben danach, im Dunkeln des digitalen Vergessenwerdens zu verharren. Hier dreht sich alles um den Kern, von jenen geheimen Google-Algorithmen nicht erkannt oder besser überhaupt nicht erst erfasst zu werden: Ziel ist die Unsichtbarkeit im Netz. Diskussionen zwischen wirklichen oder manchmal auch nur selbsternannten Netz-Spezialisten machen eines deutlich: die Welt für Otto Normalverbraucher liegt realistischerweise irgendwo zwischen diesen beiden Extrempunkten. Statt Informationen zu dem „so sind wir“ gibt es mehr verzerrte Informationen zu dem „so wollen wir sein“: alles wird dem Bild untergeordnet, dass man online abgeben möchte.
Bereits vor Jahren setzte die Frankfurter Buchmesse einen besonderen Schwerpunkt mit Selfpublishing. Im Verhältnis zum Rest ist die Ausstellungsfläche zwar klein, aber der Bereich wächst. Manche Verlage wie Suhrkamp, Hanser oder Fischer werden mit dieser Entwicklung wohl nie in Berührung kommen, viele andere tuin längst mehr, als nur auf die Selfpublisher zu schielen: immer mehr (auch große) Verlage bieten entsprechende Plattformen an (oder gründen Imprints, bei denen Autoren ihre Manuskripte einreichen können). An jedem Werktag erscheinen in Deutschland fast 300 neue Buchtitel auf dem Markt (mehr als 70.000 Neuerscheinungen pro Jahr). Und es werden immer mehr, weil immer mehr Autoren ihre Texter in eigener Regie (unter Umgehung eines klassischen Verlages) verlegen. Stark wachsend ist besonders das elektronische Buch (E-Book), jedoch derzeit noch auf niedrigem Niveau von etwa sechs Prozent des Buchmarktes: die jährlichen Zuwachsraten allerdings sind zweistellig. Die Elektronik schreitet fort und wird weiter an Marktanteil gewinnen. Wie so häufig bei technischen Neuerungen folgt dem anfänglichen Hype, der Phase der Ernüchterung nun eine ruhigere Phase, „in der das Neue sich evolutionär weiterentwickelt. Diese Phase gibt allen Beteiligten Zeit, sich auf das Neue einzustellen und bestehende Strukturen anzupassen.“
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Bücher, Reisen, Eintrittskarten, Kleidung und vieles mehr werden mehr und mehr im Netz geordert. Drohnen für eine noch schnellere Auslieferung sind schon fast betriebsbereit.
Der erlebte Zusatznutzen der Digitalisierung dominiert das Bewusstsein gegenüber Risiken und unerwünschten Nebenwirkungen. Zwischen der Sorge über Risiken im Netz und individueller Nutzung gibt es nur einen kaum messbaren Zusammenhang: das Abschöpfen privater Daten wird angesichts der täglichen Nutzung eher als zwar üble, letztlich aber doch unvermeidliche Begleiterscheinung in Kauf genommen.
Die Entwicklung des elektronischen Buches erfolgt nicht erdrutschartig (wie anfangs von vielen erwartet). Durch die Digitalisierung hat sich der Vertrieb stärker verändert als das Buch selbst. Gerade das Wirtschaftsbuch verliere seine angestammten Plätze: „der Handel reserviert immer weniger Fläche für Wirtschaftsbücher, viele Zeitungen haben die Besprechung von Wirtschaftsbüchern eingestellt, Handelsketten legen sich nur von wenigen Wirtschaftsbuchtiteln noch Reserveexemplare auf Lager, die Leser von Wirtschaftsbüchern kommen mit neuen Inhalten über ihr Smartphone in Kontakt (das Buch wird zum Masterprodukt, aus dem laufend kleine Textformate für einzelne Absatzkanäle generiert werden). „Die Reichweite eines Buches hat sich heute aufgedröselt und ist über den klassischen Weg der Rezensionen und des Buchhandels nicht mehr zu erreichen“. Die Professionalisierung im Selfpublishing nimmt zu: immer mehr Autoren sind bereit, Geld in ihre Buchprojekte zu investieren (es wird weniger selbst gemacht und mehr spezialisierten Dienstleistern überlassen). Jeder Autor/Verleger muss heute viel mehr Inhaltsverwertungen mitdenken als früher. Von der ersten Welle der Digitalisierung haben die Verlage profitiert, weil sie Druck- und Vertriebskosten gespart haben. Von der nun vom Selfpublishing ausgelösten folgenden Welle werden aber auch traditionelle Verlage von dem hiervon ausgehenden Preisdruck betroffen.
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Durch fortschreitende Digitalisierung befinden wir uns mitten in einem disruptiven Prozess der Dematerialisierung des Wirtschaftens. Noch nie in der Wirtschaftsgeschichte konnten Bücher so schnell und kostengünstig produziert werden. Mit einem Bruchteil an Zeit und Kosten. Woraus sich speziell für agile Kleinverleger und Publizisten mit einer gesunden Eigenkapitalbasis in den nächsten Jahren völlig neue Perspektiven eröffnen. Für ursprünglich fast unbezahlbare Rohstoffe wie Druck, Lektorat, Grafik und Vertrieb werden durch Bits ersetzt. Für die Ausschöpfung von Intellektuellem Kapital, dem einzigen Rohstoff, der sich durch Gebrauch vermehren lässt, hat die Zukunft gerade erst begonnen. Vor diesem Hintergrund sowie den bereits getätigten Investitionen wäre es geradezu töricht, sich hieraus ergebende Gewinnchancen nicht nutzen zu wollen.
Fast im gesamten Verlauf der Menschheitsgeschichte war unser Wohlstand eng verbunden mit der Fähigkeit, der Erde ihre Ressourcen zu entreißen. Und so war es unvermeidlich, dass wir immer mehr nahmen, je zahlreicher und wohlhabender wir wurden: mehr Mineralstoffe, mehr fossile Brennstoffe, mehr Ackerland, Bäume, Wasser und so weiter. Es kam zum Zielkonflikt zwischen Gedeihen der Menschheit und Gesundheit des Planeten. Wobei spätestens heute ein Punkt erreicht ist, an dem dieser gelöst werden muss. dabei hilft, dass die Menschen sehr viel besser in dem geworden sind, was sie schon immer getan haben. Darüber hinaus sind sie auch besser geworden, technologischen Fortschritt mit dem Kapitalismus zu verknüpfen, um die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen.
Das Industriezeitalter war nicht zuletzt auch eine Ära weitreichender und schnell voranschreitender Verbesserungen des Wohlstands der Menschen. Allerdings warten dies immer nur Verbesserungen auf Kosten des Planeten: Es wurden Rohstoffe aus dem Boden gegraben, Wälder abgeholzt, Tiere abgeschlachtet, Luft und Wasser mit Schadstoffen verschmutzt und unzählige anderen Sünden begangen. Aber es wurden auch Computer erfunden, das Internet und andere digitale Technologien, die dabei halfen, den Konsum zu dematerialisieren. Denn diese Technologien machten es möglich, immer mehr zu konsumieren, und dem Planeten zugleich trotzdem immer weniger Rohstoffe zu entnehmen. Materie wurde gewissermaßen durch Bits ersetzt.
Das alles mit der Digitalisierung noch zu verstehen oder nur halbwegs zu überblicken braucht es ein gehöriges Maß an Fachwissen, das bei der Mehrheit der Nutzer kaum im ausreichenden Maß zu finden sein dürfte. Zwangsläufig braucht es daher Fachleute, die für den Normalnutzer als Filter fungieren, die für ihn Sachverhalte sortieren, analysieren und kommentieren, eine transparente (d.h. unabhängige) Schnittstelle zwischen Spezialisten und Laien.
Die Informationswege des Netzes verlaufen wohl eher in einer anderen Richtung: subjektive Informationsströme werden nach Personen und weniger nach Sachthemen konfiguriert. Es bilden sich so etwas wie in sich homogene Cluster, d.h. Personen gruppieren sich im Netz vorwiegend nur um ihresgleichen.
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„Selbst banale Digitalfotos sind heute das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels aus Software und Hardware. Sie sind algorithmische Artefakte, eine Interpretation der Wirklichkeit aus Sensordaten- noch bevor sie vom Nutzer nachträglich verfremdet, verbogen, zerlegt und neu arrangiert werden“. Anders beim Text: dieser bleibt immer so, wie sein Verfasser ihn einmal Buchstabe für Buchstabe auf der Tastatur getippt. Die Tastatur ist dabei immer völlig passiv und soll lediglich die Kluft zwischen Mensch und Maschine überbrücken. Indem sie die vom Menschen geschaffenen Texte als in Buchstaben zerlegte Gedanken in einen maschinenlesbare Form überträgt. Nach wie vor sind also Texte etwas, was zum Menschen, nicht zur Maschine gehört. Denn die Maschine ist noch noch lange nicht mächtig genug, Texte beherrschen zu können, wie dies Menschen können. „Schreiben ist eines der schwierigsten Dinge, die Menschen tun. Man kann sein ganzes Leben lang lernen, besser zu schreiben.“
Unbestreitbar ergeben sich als Folge der Digitalisierung aus dieser Dynamik tiefgreifende ökonomische und gesellschaftliche Veränderungen: unübersehbar spürbar u.a. in Medien, am deutlichsten wohl den Printmedien.
Der Flügelschlag der Begeisterung verleiht dem Netz zwar Schwingen, sieht sich aber von manchen kritischen Zeitgenossen immer häufiger auch mit skeptischen Kommentaren und Analysen konfrontiert. Zu unheimlich erscheint mittlerweile die Perfektion, mit der Meinungsströme gesteuert, Werbung lanciert und Missliebiges blockiert werden.
Big Data verselbständigt sich mehr und mehr und schafft sich seine eigenen Strukturen. Die neue Währung sind Klicks, die auf der Basis von Benutzerführung und Aufmerksamkeit zunehmend Inhalte, Prozesse, Geschäftsmodelle, Werbung oder ganze Wertschöpfungsketten umgestalten. Der Überbau der Daten wird selbst zur neuen Realität anstatt diese einfach nur abzubilden, mehr oder weniger unbewusst müssen (wollen) wir uns der neuen Logik des Netzes beugen. Dutzende gespeicherter Parameter sorgen dafür, dass Nutzer nur solche Informationen (manchmal sogar Nachrichten) vorgesetzt erhalten, die jene im Verborgenen wirkenden Algorithmen für sie als am besten geeignet ansehen und beurteilen: „Das Ideal des selbstbestimmten Individuums droht, in den digitalen Mühlen zerrieben zu werden“
Kostenlose Informationsangebote im Netz haben bisheriges Informationsverhalten quasi über Nacht über den Haufen geworfen: die Informationsnutzung im Internet folgt anderen, neuen Gesetzen: die regelmäßige Information wird durch impulsgetriebene Informationen nach Bedarf ersetzt. Die für Informationen investierten online-Zeitbudgets sind im Vergleich zu bisherigen Printmedien deutlich geringer. Schnelligkeit des Mediums heißt hier auch Schnelligkeit der Nutzung.
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Ein sich selbst organisierendes Netz wirkt als Verstärker ohnehin bereits vorherrschender (lautstarker) Meinungsträger: Abweichendes oder Kritisches könnte im Schwarm der Gleichdenkenden eher weniger Gehör finden.
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Je intelligenter, sensibler und flexibler Roboter werden, umso mehr werden sie zum alltäglichen Begleiter des Menschen in vielen Lebensbereichen, vielleicht sogar das menschliche Leben grundlegend umkrempelt. Dabei ist das Interessante an Robotern bald schon nicht mehr die Maschine selbst, sondern sein Anwendungswissen durch seine Vernetzung in die Produktionsabläufe. Roboter sind bereits weitaus mehr als bewegliche Großmaschinen, die nur schwere Teile heben, stemmen, drehen, anflanschen oder verschweißen können.
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Einseitige Fokussierung auf das Risikomanagement drängt möglicherweise aber gleichzeitig vorhandene Chancen mit einer Ausschöpfung möglicher Potentiale zu sehr in den Hintergrund. Richtet sich alle Konzentration einseitig nur auf Ziele, hat man zwar einen Kompass mit klarer vor Augen und kann sich an einer klaren Marschrichtung ausrichten und orientieren.
Durch welche Ursachen wurde das Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch entkoppelt? Was führte zur Dematerialisierung? Was führte zu der Einsicht, dass unser Planet endlich ist und daher die reale Gefahr besteht, dass seine Rohstoffe und Naturschätze erschöpfen werden – vor allem, wenn Menschen auch in Zukunft immer zahlreicher und gleichzeitig immer wohlhabender werden wollen? Eine tragende Säule ist die Verbindung von Technologie und Kapitalismus. Eine weitere Säule ist die zunehmende Ausschöpfung von Intellektuellem Kapital, dem einzigen Rohstoff, der sich durch Gebrauch vermehren lässt. Ein umfassendes Wissensmanagement trägt dazu bei, Menschen zu informieren, damit sie sich bei ihren Entscheidungen von den besten verfügbaren Erkenntnissen leiten lassen.
Mit dem Instrumentarium einer Wissensbilanz können im Rahmen von Existenzgründungen an sich bekannte Prozesse unter völlig neuen Gesichtspunkten durchleuchtet werden: Zusammenhänge zwischen Unternehmenszielen, Geschäftserfolgsfaktoren und Geschäftsprozessen einerseits sowie den Komponenten des intellektuellen Kapitals andererseits (d.h. Human-, Struktur- und Beziehungskapital) andererseits werden sichtbar gemacht.
In regelmässigen Abständen werden von Jörg Becker zu Themen "Business Intelligence Wissensbilanz" Whitepaper verfasst
„Die Fabrik der Zukunft wird ein riesengroßer Computer sein. Alles ist mit allem vernetzt, Maschine spricht mit Maschine und Produkte sind nach den Wünschen der Kunden quasi maßgeschneidert.“ Schon heute im Einsatz befindliche Roboter können „eine Stecknadel vom Boden aufheben und auf den Tausendstel Millimeter genau eine Schweißnaht ziehen“.
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Studienfach Management - strategische Zielplanung
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Angesichts eines zunehmend komplexer und turbulenter agierenden Wettbewerbsumfeldes ist die Gültigkeitsdauer einst als langfristig eingestufter Strategien rapide abgeschmolzen. In Branchen mit hohen Veränderungsgeschwindigkeiten dürfte sich die „Halbwertzeit“ von Strategien mittlerweile stark verkürzt haben.
Die allgemeine Entwicklung ist gekennzeichnet durch weltweite Vernetzung durch Massenmedien, Image und Kommunikation als Erfolgsfaktoren, zunehmende Veränderungsgeschwindigkeit, Potentialausschöpfung über schnelle Kommunikation, Schlüsselrolle der Medien für Unternehmensperspektiven.
Auf Software-Plattformen, wahren Wunderwerken aus Bits und Bytes, aus Computern, Chips und Millionen von Rechenbefehlen können Milliarden Daten binnen eines Wimperschlages erfasst, gespeichert und verarbeitet werden. Die Rechenhirne einer modernen Gesellschaft bilden Netzwerke der besonderen Art (Riesige Rechenzentren mit zehntausenden Computern).
Experten sprechen von im flüchtigen Alltag fortlaufend abgeschöpften „Datenabgasen“, Datenschnipseln aller Online-Aktivitäten: alle jene Google-Suchen, Twitter-Nachrichten, E-Mails, Texte, Fotos, Lieder, Videos, Aufenthaltsorte, Bewegungen, Einkäufe, Klicks und Seitenaufrufe werden (als Ausbeutung immensen Ausmaßes) eingefangen, abstrahiert, analysiert, aggregiert, verpackt und verkauft.
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Wenn das Tun im Netz lückenlos überwachbar wird (ist), lassen sich neue Ideen unter Laborbedingungen testen (nur die Nutzer = Probanden wissen davon nichts): der Zuwachs an Wissen (Macht) wäre geradezu unendlich.
Die Virtual Reality wird zum Alltag. Reisen bedeutet nicht mehr eine Flucht vor dem Alltagstrott, dem schlechten Wetter, der Langeweile oder vor sich selbst. Reisen bedeutet nicht mehr die Wissbegierde oder die Sehnsucht nach Ferne, nach Exotischem.
Menschliche Intelligenz drückt sich auch im Handeln aus. Beispielsweise wenn intelligente autonome Systeme im Straßenverkehr im Bruchteil einer Sekunde Entscheidungen treffen müssen. Menschen können in solchen Situation auf Erfahrung und Intuition zurückgreifen. Maschinen hätten es da schwerer.
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Wir wissen mehr als wir je wussten und wenn wir etwas nicht wissen, glauben wir, dass wir die Antwort bestimmt im Internet finden werden. Trotzdem aber werden wir das Gefühl nicht los, dass immer weniger Menschen noch verstehen, wie die Dinge zusammenhängen. Täglich erleben wir dieses kognitive Paradox: je mehr Informationen wir haben desto weniger verstehen wir. Dieses Problem stellt sich nicht nur in alltäglichen Lebenssituationen, sondern ebenso für intellektuelle Problemstellungen und Analysen. Das allgemeine Unbehagen betrifft grundsätzlich die Autonomie und Handlungsfähigkeit des Menschen: man will die gefühlte Ohnmacht mit immer mehr Wissen bekämpfen, die Dunkelheit mit Licht. Wobei Dunkelheit durchaus kein Synonym für Unwissen sein muss. „Wenn das Wissen, die totale Transparenz, die Durchschaubarkeit der Welt ist“, kann die Dunkelheit vielleicht auch ein Ort der Freiheit sein.
Es werden immer mehr geschäftlich relevante Daten produziert und analysiert. Business Intelligence generiert vor allem Basisinformationen für zukunftsorientierte Prognosen und Planungen. Mögliche Gefahr: Auswertungen immer größerer Datenmengen bringen nur abnehmende Zusatzerkenntnisse und verwässern eine bereits mühsam erarbeitete Wissensessenz. Die unablässige Suche nach immer mehr Informationen versperrt den Blick für das, was wirklich wichtig ist. Oft ist weniger mehr. Und: bei der einseitigen Ausrichtung auf „harte“ Key Performance Indikatoren (KPI), gerät nur allzu leicht das eigentliche Management der „weichen“, qualitativen Erfolgsfaktoren in den Hintergrund.
Da die Nachfrage auch oder gerade in Krisen nach künstlerischen und kreativen Inhalten steigt, haben wir es auch im Fall der Kreativwirtschaft mit einer echten Wachstumsbranche zu tun, deren häufig projektabhängige vernetzte Arbeitsformen auch für andere Wirtschaftsbereiche geradezu Modellcharakter haben können. Kulturschaffende sind Auslöser für Standortentwicklungsprozesse. Sie wirken als Multiplikatoren und arbeiten vergleichbar mit einem Pflanzbewuchs auf nährstoffarmen Böden. In diesem Bild sind sie der Humus, den „nährstoffarme Standorte“ brauchen. Auf dem dadurch „veredelten“ Standort werden auch andere Pflanzen, sprich Wirtschaftszweige, überlebensfähiger. Man sollte deshalb Möglichkeiten ausschöpfen, eine Brücke zwischen Bilanz des Standortes und Bilanz der Kreativwirtschaft durch jederzeitige und durchgängige Abstimmfähigkeit zu schaffen.
Nur wenn wir akzeptieren, nichts mehr erkennen zu können, können wir uns neu orientieren. „Durch diese Veränderung der Perspektive lassen sich wenigstens die Umrisse der Probleme erkennen, welche durch moderne Technologien verstärkt und vor allem verschleiert werden. So wichtig es ist, die Prozesse zu untersuchen, die innerhalb der Black Box im Herzen einer technisierten Gesellschaft ablaufen, die Architektur der Software und die Infrastruktur der Hardware, so kurzsichtig ist es, sich auf die immanenten Schwachstellen und Fehler zu konzentrieren. Nur weil wir nicht alles verstehen, dürfen wir nicht aufhören zu denken: die Fähigkeit zu denken, ohne zu behaupten oder sogar zu versuchen, etwas komplett zu verstehen, ist der Schlüssel zum Überleben im neuen Dark Age. Es geht nicht um Formeln oder Codes, aus denen Algorithmen gemacht sind, sondern um die Prämissen, die ihnen im Blut stecken. Um die Erfahrungen, Vorurteile und Interessen. Um alle Daten, aus denen ein Gefängnis der Vergangenheit errichtet würde, wenn man sich die Zukunft nur noch als Hochrechnung der herrschenden Verhältnisse vorstellen könnte.