J. Becker Denkstudio

Dipl.Kfm. Jörg Becker Friedrichsdorf
Dipl.Kfm. Jörg Becker Friedrichsdorf

Wissensmanagement – Big Data ist nicht Big Wissen.

Reduktion der Komplexität:

man muss gründlich nachdenken, um aus der schieren Datenflut wirklich benötigtes Wissen herauszufiltern

Wirtschaft Mittelstand – Krisen strategisch meistern

 

Für eine Krise gibt es selten nur einen Grund, sondern meistens viele Ursachen. Ebenso wenig ist für eine Krise immer nur ein, vielleicht auch noch mehr oder weniger anonymes System (beispielsweise zügelloser Kapitalismus, die Gier oder ein Ordnungs- und Regelsystem) verantwortlich.

 

Krisen entstehen selten durch eine einzige Ursache – sie sind fast immer das Resultat eines komplexen Zusammenspiels verschiedener Faktoren. Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass wirtschaftliche, geopolitische, ökologische und technologische Dynamiken eng miteinander verwoben sind und sich gegenseitig beeinflussen.

 

Die Energiekrise und Inflation als Beispiel für Mehrfachursachen

Die Energiekrise der letzten Jahre wurde oft mit dem russischen Angriff auf die Ukraine in Verbindung gebracht. Doch die Ursachen reichen weiter zurück:

  • Die Abhängigkeit Europas von fossilen Brennstoffen, insbesondere russischem Gas, war eine langfristige strategische Fehlentscheidung.
  • Der verzögerte Ausbau erneuerbarer Energien verschärfte die Problematik.
  • Lieferkettenstörungen durch die COVID-19-Pandemie führten bereits vorher zu steigenden Preisen.
  • Zentralbanken hatten durch eine lange Phase extrem niedriger Zinsen die Inflation begünstigt.
  • Spekulative Marktmechanismen trieben Energiepreise zusätzlich in die Höhe.

Keiner dieser Faktoren allein hätte eine derartige Energie- und Inflationskrise ausgelöst – erst ihr Zusammenspiel führte zu massiven wirtschaftlichen Verwerfungen.

Die Finanzkrise 2008: Ein Zusammenspiel aus Gier, Regulierungslücken und systemischen Risiken

Die Finanzkrise 2008 ist ein klassisches Beispiel für eine Krise mit multiplen Ursachen. Oft wird sie auf „die Gier der Banker“ oder „den ungezügelten Kapitalismus“ reduziert, doch die Realität ist komplexer:

  • Eine lockere Geldpolitik und niedrige Zinsen führten zu einer Kreditblase.
  • Banken entwickelten riskante Finanzprodukte wie Subprime-Hypotheken, die auf wackligen Fundamenten basierten.
  • Ratingagenturen bewerteten diese Produkte oft zu positiv.
  • Regulierungsbehörden versäumten es, frühzeitig einzugreifen.
  • Die Globalisierung der Finanzmärkte machte aus nationalen Problemen ein weltweites Desaster.

 

https://buchshop.bod.de/strategie-im-ki-zeitalter-joerg-becker-9783758339707