Ernst Becker:
Herzen fühlen vielleicht viel tiefer,
als es je Worte auszudrücken vermögen.
Vor uns liegt die kleine Stadt
mit ihren hellen Lichtern,
die aus mehr als tausend Fenstern dringen.
Die Lichter werden zur stummen Frage.
Hinter ihnen wohnt ja Freud und Leid.
Kein Geräusch ächzt an die Stille.
Wir stehen schweigend und
schauen in die umdunkelte Weite,
die sich unseren Blicken verschließt.
Ist die Zeit entflohen?
Ich weiß es nicht.
Ich weiß nur,
dass auch in die Seele
ein Funke der stillen Glut gefallen ist.
Der Herbstwind treibt die Wolken
über den Himmel, für uns
brach der Tag des Scheidens an.
Ja, es war eine glückliche,
sorgenlose Zeit gewesen und gut.
Nur das Heute hatte Gültigkeit gehabt,
alle Gedanken vor der Zukunft
waren gewichen
vor der Fülle des Augenblicks.
liegt eine bange Frage:
Soll dann das Unausgesprochene,
das uns umwob,
ein Trugbild nur gewesen sein?
Wir müssen reif in uns werden lassen,
was als Saatkorn
in unsere Herzen gelegt wurde.
Ein letztes Erfassen der Hände noch, ein Lächeln und
eine glückliche Zeit ist zu Ende.
Es ist schön, von vergangener Zeit zu träumen.